Ungetrübte Gemeinschaft mit Gott

Und Gott sprach:
Laßt uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich! …
Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild,
nach dem Bild Gottes schuf er ihn;
als Mann und Frau schuf er sie. (1.Mos. 1:26-27)

Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. (Offb. 21:3)

Ich muß eine Säule formen – und ich einen Bogen, antworten stöhnend zwei Steinmetze auf die Frage: was machst Du? Ein dritter, der einen schlichten Mauerstein auf Maß bringt, antwortet fröhlich: Ich baue an einem Dom, ich habe den Plan gesehen!

Wie er können auch wir uns erfreuen an der großartigen Perspektive, die uns Gott in Seinem Wort offenbart. Wie der Baum des Lebens in 1.Mos. 2 und in Offb. 22, so bildet in Offb. 21 auch das Zelt – als Symbol der Gemeinschaft – eine Klammer, die den unwandelbaren Vorsatz des Schöpfers bekräftigt, den Er in 1.Mos. 1:26-28 proklamiert hat: Er erschafft uns als Sein Gegenüber, mit dem Er Wohn-Gemeinschaft sucht. Die Gemeinschaft des vertrauten Gesprächs „in der Kühle des Tages“ (1.Mos. 3) wurde durch unseren Sündenfall jäh zerrissen – aber Seinen erklärten Schöpferwillen sollte selbst dieser Fall nicht dauerhaft vereiteln.

Das „Zelt Gottes bei den Menschen“ kam erstmals mit dem „Zelt der Begegnung“ (2.Mos. 27:21) zu den ’Steinmetzen’, mit denen Er Seine Pläne durchführt. Die vertraute Nähe blieb hier neben Mose, mit dem Er wie mit einem Freunde Zwiesprache hielt, nur einem vorbehalten, dem Hohenpriester als Stellvertreter, und das nur einmal im Jahr und unter dem Schutz des Blutes des Opfertiers. Die Auserwählten bewahrte die Umzäunung vor einer Nähe, die Gottes Heiligkeit nicht zuließ. Erst als der trennende Vorhang mit Jesu ’Siegesschrei’ zerriß und der Kreis der Auserwählten auf uns erweitert wurde, wurde für alle der Zugang zum Gnadenthron wieder frei. Da wo wir diesen freien Weg auch wirklich gehen, nämlich im Gebet, folgen wir schon heute so vollkommen wie sonst nie den Heilsabsichten Gottes.

Schon heute ist uns damit mehr geschenkt, als Moses je erleben durfte. Jesus , der Immanuel, in dem Gott die größtmögliche Nähe zu uns wieder hergestellt hat, hat uns bevollmächtigt, das Zwiegespräch als Kinder zu suchen, auf die der Vater geradezu wartet. Kein denkbarer Segen kann das übertreffen, was Gott uns in dieser Zwiesprache schenken kann.

Seiner Gemeinde, der Verkörperung Jesu in dieser Zeit (seinem Leib), hat Er darüber hinaus versprochen, Offenbarung 21:3 schon heute – im gemeinsamen Gebet – Wirklichkeit werden zu lassen: „wo zwei oder drei … da bin ICH mitten unter ihnen“. Wieviel ’Himmel’ können wir erleben, wenn wir dieses Angebot ausgiebig nutzen – einzeln und besonders als Gemeinde.

– RF