Gottes vollkommene Herrschaft

Ich aber sage euch:
Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen. (Mat 5:44)

Dein Reich komme! (Matth. 6:10)

Wie vor Kreuz und Auferstehung stand das „Königreich der Himmel“ auch in den letzten 40 Erdentagen im Mittelpunkt von Jesu Lehre und im Interesse seiner Jünger (Luk 24, Apg 1). Der Horizont der Jünger war dabei auf Israel beschränkt, und auch unsere Perspektive umfaßt wohl nur bruchstückhaft, was uns in der Bibel dazu offenbart wird.

Die Herrschaft Gottes über seine Schöpfung (Röm 8:19-23) – vermittelt durch uns, den ’ersten Adam’ – erreicht ihr vorläufiges Ziel in Offb 22:3-5, wobei für uns Röm 8:29, 1.Joh 3:2, 2.Petr 1:4 wohl schon das Endziel, die Vollendung beschreiben dürfte. Das endgültige Ziel zeigt uns Paulus in 1.Kor 15:23-28, ohne daß wir das „Gott Alles in Allem“ wirklich begreifen.

Aber nicht nur in Seine zukünftigen Absichten läßt Gott uns blicken. Seine Pläne schon seit der fernsten Vergangenheit läßt Er uns wissen in Eph 1:4, 2.Tim 1:9-10, 2.Thess 2:13. Schon Sein erster Herrschaft-Auftrag an uns „macht euch die Erde untertan“ (1.Mos 1:28) zeigt uns, daß Er uns an der Aufrichtung seiner Herrschaft beteiligen will.

Hier enthält die eigentliche hebräische Wortbedeutung den Hinweis, daß das mit Kampf verbunden ist. Aber wie sollen wir kämpfen, wie ’kämpft’ Gott? Ja, Seine Erwählten verteidigt Er immer mal wieder, indem Er die ’Kräfte der Natur’ gegen die Bedränger kämpfen läßt (z.B. Psalm 18). Diese äußeren Gewalten aber verblassen gegenüber der inneren ’Urgewalt’, die Seinem Herzen entspringt. Nicht seine unbegrenzte Schöpfermacht, sondern Seine in Jesus, dem ’zweiten Adam’, verkörperte Liebe ist das Dynamit, das die Feindschaft niederreißt, die uns von Ihm trennt. In Gethsemane, auf Golgatha hat Er sie uns vorgelebt, und für die Apostel war es klar: für unsere Beteiligung an der Aufrichtung Seiner Herrschaft wird uns in der Nachfolge Jesu der gleiche Weg gewiesen – Leiden, um Andere zu retten (Kol 1:24, Phil 1:29, 2:17, 3:10, 1Petr 4:12-13).

Wie Jesus ist aber auch uns der Blick auf die vor uns liegende Freude geschenkt (Hebr 12:2), die nach der Vollendung Seiner Pläne alles Schwere verblassen lassen wird (2.Kor 4:16-18). Seit Weihnachten-Karfreitag-Ostern-Pfingsten können wir endgültig wissen, wie Er seine Herrschaft aufrichtet, aber auch daß Sein Reich kommen wird.

Freuen wir uns darauf !

– RF