Liebesgemeinschaft im Wort

Nur auf Gott vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung. Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine Festung; ich werde nicht wanken. (Psalm 62, 6-7)

Denn in ihm leben und weben und sind wir, wie auch einige eurer Dichter gesagt haben: Denn wir sind auch sein Geschlecht. (Apg. 17:28)

„Ich liebe Gott nie mehr, als ich Sein Wort liebe; ich gehorche Gott nie mehr, als ich Seinem Wort gehorche!“ So wahr diese Sätze von Derek Prince auch sind, sie könnten mich davon ablenken, daß Sein offenbartes Wort für ihn letztlich ‘nur‘ „Mittel zum Zweck“ ist. Sein Zweck ist – ungeachtet meines Sündenfalls – derselbe geblieben, seit Er sprach: „Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.“ Er erschafft mich als Sein Gegenüber zum ‘Zweck‘ der Gemeinschaft mit Ihm. Dabei geht es Ihm nicht um sich (1.Kor. 13:5). Er lebt in der Einheit mit dem Sohn und dem Heiligen Geist eine Vollkommenheit der Liebesgemeinschaft, die durch nichts Geschaffenes noch weiter vervollkommnet werden könnte. Ihm geht es um die Freude, die Er Seinen Geschöpfen durch die Gemeinschaft mit Ihm bereiten will und kann.

So, wie die Qualität der Gemeinschaft unter uns Menschen entscheidend vom Austausch der Seelen, der Gedanken, d.h. der Kommunikation abhängt, so auch die Qualität meiner Beziehung zu Ihm. Was Ihn angeht, so hat Er alles, was ich von Ihm begreifen könnte, mir und allen Seinen Geschöpfen mitgeteilt – ein für alle Mal in der ganzen Bibel mit ihrem einsamen Gipfel, Seinem Sohn (Hebr. 1). Darin vor allem besteht die überragende Rolle, wie sie Derek Prince der Bibel zurecht zuschreibt. Er möchte sich uns mitteilen. Wie Er ist, wie Gemeinschaft mit Ihm wieder möglich ist.

Letztendlich wirkungslos muß aber selbst Seine Mitteilung bleiben, solange sie einseitig bleibt und in mir keine Antwort bewirkt. Die Kommunikation in die Gegenrichtung ist mein Gebet, das Atmen des Glaubens! Mein Beten stellt meine Beziehung zu Ihm auf das ‘zweite Bein‘, mit dem ich nur sicher stehen oder gar laufen kann. Von dieser beidseitigen Kommunikation lebt die Gemeinschaft mit Ihm, aus der allein alle Heiligung, alle guten Werke, ja selbst der gute Wille entspringt. So wie das Atmen gleichermaßen Ausdruck wie Voraussetzung für mein physisches Leben ist, gilt das auch für das Gebet als Ausdruck meines geistlichen Lebens. Und was für mich als Glied Seines Leibes gilt, das gilt in gleicher Weise für die Gemeinde, Seinen Leib. Ihr Beten ist Ausdruck ihrer Gemeinschaft mit Ihm, um die es Ihm vor allem anderen geht – und die Er ganz gewiß auch einst vollenden wird (Offb. 21:3)!

– RF