Das Ziel ist nahe

Christus Jesus , der in Gottesgestalt war, … entäußerte sich selbst, … wurde den Menschen gleich, … erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. (Philipper 2:6-8)

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen.
(Galater 4:4-5)

Den Lauf der Zeit (Chronos), in den unser und der Menschheit Leben eingebettet ist, und in dem wir es verrinnen sehen, hat Gott immer wieder unterbrochen durch von IHM gesetzte Erfüllungs-Zeit-Punkte (Kairoi), an denen Er eingriff, um unser ansonsten unabwendbares Verderben nicht nur abzuwenden, sondern in neues, herrlicheres Heil zu wenden.

Typisch für Sein Eingreifen ist dabei immer, daß uns, denen dieses Heilshandeln gilt, es von Natur aus eher als Scheitern erscheint. Die Auswahl eines zu alten, unfruchtbaren Ehepaars aus Ur in Chaldäa (Abram & Sarai), die Versklavung der Nachkommen in Ägypten, das notorische Murren der gerade Befreiten und ihr Jahrhunderte andauernder Götzendienst, die erneute Versklavung in Chaldäa (Babylon) – all das sieht uns eher nach Scheitern als nach Erlösung aus.

Auch der Bund mit David, seine Erwählung als Stammvater des Erlösers paßt nicht zu unserer Vorstellung von Heil und Erlösung angesichts Davids totalen Versagens als Familienvater, seines Ehebruchs und der vielen Menschen, die er auf dem Gewissen hatte.

Es paßt aber genau zu der Art, wie Er – Seinem Wesen entsprechend – erlösen will. Das gleiche Gesetz, das mein Verderben besiegelt, weil ich an seiner Erfüllung scheitern muß, wird in Seinem Plan zum Werkzeug meiner Erlösung. Dies allerdings auf eine Art, die kein Menschenhirn sich hätte ausdenken können, und die Er uns deswegen in Seinem Wort offenbaren muß.

Gott selbst geht als der wahre, vollkommen sündlose Mensch, der Er Weihnachten wird, beladen mit meiner Schuld an meiner Statt durch das von diesem Gesetz verordnete Gericht, damit ich statt dieses Verderbens das Heil empfangen darf, die Gottes-Kindschaft. Der Geist, mit dem Er bei der Erfüllung des nächsten Kairos – an Pfingsten – Seine Erlösten erfüllt, bestätigt und besiegelt ein für allemal diese Kindschaft.

Die Erfüllung eines „Kairos“ allerdings erwarten wir noch. Sein nächstes Kommen als „Sohn Davids“ wird offenbaren, daß alles vermeintliche Scheitern nur Vorbereitung auf die Herrlichkeit war, durch die Er von Anfang an plante, alles Unheil endgültig in Heil zu verwandeln.

Auf diesen Kairos ausdauernd zu harren ermöglicht uns Sein Geist, indem Er uns gewiß macht, daß unser Harren nicht vergeblich sein wird. Und nur darum sind es keine leeren Worte, wenn wir uns jetzt schon froh „Gesegnete Weihnachten“ wünschen.

– RF