Glauben heißt Wissen

… denn wir wissen, daß der, welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und mit euch vor sich stellen wird; (2. Kor. 4:14)

Ich will euch aber, Brüder, nicht in Unwissenheit lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen. (1.Thess. 4:13-14)

„Wir wissen!“ Das griechische Wort, das Paulus hier benutzt (und er benutzt es oft, 96 mal, in seinen Briefen), erscheint in Zusammenhängen, in denen es um volles, genaues Wissen geht, um das absolute Gegenteil von der „Unwissenheit“, die der zeitgenössische Agnostiker vorschiebt, um etwaigen Konsequenzen solchen Wissens auszuweichen, z.B. der in Röm. 1:18-19 genannten Tatsache. Wenn Paulus dann der Unwissenheit das „wir glauben“ gegenüberstellt, dann hat das nichts zu tun mit der Unbestimmtheit, die der scheinbar so aufgeklärte Skeptiker meint, wenn er sagt; „Glauben heißt Nicht-Wissen“. Nein, hier stellt Paulus der Unwissenheit das Wissen des Glaubens gegenüber, das uns u.a. der Hebräerbrief zeigt (11:1). Das Wissen, um das es ihm geht, ist aber nicht das ‘Wissen‘ der Denker, der Philosophen oder Esoteriker, die dieses Wissen auf subjektiven Wegen des Nachdenkens, der inneren Versenkung zu ‘gewinnen‘ suchen.

Das Wissen des Glaubens hat äußere Tatsachen als Fundament. „Viele Dinge in unserer Welt wirken nur auf den ersten Blick willkürlich und sind doch bei genauerer Betrachtung unabdingbare Voraussetzungen unserer Existenz. Das Universum erscheint in verschiedensten Parametern auf unglaublich wohlwollende Art und Weise für die Entstehung von Leben „feinjustiert“.“ So heißt es nicht in einem frommen Traktat sondern in einem physikalischen Fachartikel aus 2007.

Solche Tatsachen lassen allerdings keine Rückschlüsse darauf zu, WER denn da „justiert“ hat. Dazu haben wir Christen die unerschöpfliche Quelle an Tatsachen über Gottes Handeln in der Geschichte Seines auserwählten Volkes, wie sie uns in der Bibel offenbart werden. Das Sensationelle dabei ist, daß Gott immer wieder auch Geschichte der Zukunft offenbart. Gut 800 Jahre, nachdem Mose mehrfach die weltweite Zerstreuung Israels vorhersagt, muß Jeremia sie beklagen. Gleichzeitig darf er aber auch verkünden:

„Hört das Wort des HERRN, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sagt: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde!“(Jer 31:10)

Wir haben das einmalige Privileg, solche Tatsachen mit unseren eigenen Augen wahrnehmen zu können. Und das Wissen um diese Tatsachen gibt unserem Glauben das Fundament, freudig und zuversichtlich die von Paulus erwähnten Tatsachen zu erwarten.

– RF