Ein gutes Ende

Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten, zu Gott, der meine Sache zu einem guten Ende führt. (Psalm 57,3)

David befand sich in einer Notlage, als er vor Saul auf der Flucht war. Er weiß seine Seele bei Gott geborgen und bittet um die Gnade Gottes. Wie in zwei anderen Gebeten (Ps. 17,8 und 61,5) greift er das eindrückliche Bild der Geborgenheit „unter dem Schatten deiner Flügel“ auf.

Trotz der schwierigen Umstände weiß er, wo er Zuflucht findet, „bis das Verderben vorübergezogen ist“. Denn dieses ist zeitlich begrenzt, bis Gott „vom Himmel Rettung senden wird“ (Verse 1-4 nach Schlachter).

In Vers 8 betont David zwei Mal, dass sein Herz getrost ist, und dass er auch in dieser Situation Gott loben möchte. Er befiehlt daher seiner verängstigten Seele: Wach auf und lobe Gott! Im Lob Gottes wird er sich Gottes unendlicher Gnade und Treue erneut bewußt. So entkommt er der Angst. Das bewirkt die Kraft des Glaubens!

Darum seid auch Ihr getrost und habt keine Angst! Jesus spricht zu uns:

Fürchte dich nicht, glaube nur! (Markus 5,36)

– AB & AB

Ungebrochen

Jeden Sonntag beten wir als Gemeinde für die verfolgten Christen, die uns weit weg erscheinen. Doch ist das wirklich so in dieser globalisierten Welt, die immer näher zusammen rückt und wo politische Systeme wanken? Paulus schreibt:

Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden.

Römer 12,15

Tun wir das wirklich?

Es gab einen Mann im ehemals kommunistischen Rumänien, der sich nach Jahren von Gefängnis, Folter und Trennung von seiner Familie unter schwierigsten Umständen dafür entschied:

Ich freue mich mit den Christen im Westen, wenn ich an ihre schönen Wohnungen denke, an die Bücher, die sie lesen können, die Urlaubsfahrten, die sie sich leisten können, die Musik, die sie hören können und an die Liebe, die sie zu ihren Frauen und Kindern haben.

Dabei hoffte er, dass sie mit ihm weinten und für ihn beteten. Freude und Leid gehörten für ihn nach 1. Korinther 12, 26 zusammen:

Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.

Dieses für ihn notwendige Gleichgewicht verglich er mit einem Boot. Ist auf einer Seite ein Loch, entsteht eine Schlagseite. So sind wir als an Jesus Gläubige in einem Boot und dürfen als Leib Christi füreinander da sein und im Gebet einstehen.

Wer vor diesem Hintergrund einen Blick nehmen möchte in eine andere Realität, ist eingeladen, das gerade erschienene Buch „Ungebrochen – Die Kraft der Hoffnung“ mit der ganzen Geschichte von Richard und Sabine Wurmbrand als erste vollständige Biografie zu lesen. Es ist derzeit mit anderen Neuerscheinungen im Bücherregal der Gemeinde erhältlich.

— AB

Fünf Geheimnisse geistlicher Stärke

von A. W. Tozer

1. Gründlicher Umgang mit Sünde

Tozer: Das bedeutet nicht, sündlose Perfektion zu predigen. Es bedeutet, dass jede bekannte Sünde benannt, als solche bezeichnet und abgelehnt werden muss. Wir müssen Gott vertrauen, dass er uns davon befreit, so dass in unserem Leben nirgendwo mehr eine Sünde ist.  Es ist absolut nötig, so zu verfahren, weil Gott ein heiliger Gott ist und die Sünde auf dem Thron der Welt sitzt.

2. Niemals etwas besitzen.

Tozer: Ich meine damit nicht, dass wir keine Dinge haben können. Ich meine, dass du von dem Sinn des Besitzens befreit werden solltest. Dieser Sinn des Besitzens behindert uns. Alle Babies werden mit geballten Fäusten geboren, und es scheint mir, als würde es bedeuten: „Das gehört mir!“ Etwas der ersten Dinge, die mir gehören, ist eine zornige Stimme. Dieser Sinn von „das gehört mir“ ist sehr schädlich für den Geist. Wenn du das los werden kannst, so dass du nicht mehr das Gefühl hast, etwas zu besitzen, wird ein großer Sinn von Freiheit und Unabhängigkeit in dein Leben kommen.

3. Verteidige dich niemals selbst.

Tozer: Wir wurden alle mit dem Bestreben geboren, uns selbst zu verteidigen. Und wenn du darauf bestehst, dich selbst zu verteidigen, lässt Gott es zu. Aber wenn du die Selbstverteidigung Gott überlässt, wird er dich verteidigen.

4. Sprich niemals schlecht über Andere.

Tozer: „Die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden „(1. Petrus 4,8). Der Schwätzer findet keine Gunst bei Gott. Wenn du etwas weißt, das den Ruf eines Kindes Gottes beeinträchtigt oder verletzt, begrabe es für immer. Suche einen kleinen Hintergarten, einen kleinen Flecken irgendwo. Und wenn jemand mit einer üblen Geschichte kommt, nimm sie und begrabe sie, und sage: „Hier ruht in Frieden die Geschichte über meinen Bruder.“ Gott wird sich darum kümmern. „Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden“ (Matthäus 7,2).

5. Nimm niemals Ehre an.

Tozer: Gott wacht eifersüchtig über seiner Ehre, und Er wird seine Ehre niemand anders geben. Er wird seine Ehre nicht einmal mit jemand anderem teilen. Ich würde sagen, dass es ganz natürlich für die Leute ist, dass sie hoffen, ihr christlicher Dienst gebe ihnen vielleicht die Gelegenheit, ihre Gaben darzustellen. Natürlich wollen sie dem Herrn dienen. Aber sie wollen auch, dass andere Leute wissen, dass sie dem Herrn dienen. Sie wollen ein Ansehen haben unter den Heiligen. Das ein ist sehr gefährlicher Boden, Ansehen unter den Heiligen zu suchen. Es ist schlecht genug, Ansehen in der Welt zu suchen, aber es ist schlimmer, Ansehen unter dem Volk Gottes zu suchen. Unser Herr gab sein Ansehen auf, und das müssen wir auch.

Möge Gott uns die Gnade und Stärke geben, Ihm zu vertrauen in jedem dieser Gebiete. Amen.

Quelle: NewLife Christian Fellowship

Konflikte gewinnen

Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruht. Hört er aber auf diese nicht, so sage es der Gemeinde.

Jesus Christus, Matthäus 18,15-17

Konflikte sind uns im menschlichen Umgang miteinander wohl vertraut. Das Wort „Konflikt“ kommt von lat. „confligere“, was so viel wie „zusammen stoßen“ bedeutet. Konflikte resultieren letztendlich aus der Tatsache, das wir auf Erden niemals vollkommen sind. Sie sind daher normal.

Auch in der Gemeinde stoßen wir manchmal zusammen. Jeder kann einem Anderen durch seine Worte oder sein Verhalten einen „Anstoß“ bereiten. Wenn ich mich über Jemanden ärgere, bin ich offensichtlich von ihm angestoßen worden. Jesus drückt es sogar so hart aus: Dein Bruder hat an dir gesündigt!

Wie sollen wir nun einen solchen Konflikt lösen? Jesus gibt uns zum Glück eine klare Anweisung:  Weise deinen Bruder zurecht, d.h. redet miteinander unter vier Augen! Benennt die Sache, und räumt sie aus! Dann habt ihr beide gewonnen. Dann war der Konflikt sogar nützlich: ihr habt etwas daraus gelernt!

Aber das kostet etwas: nämlich Mut und Überwindung, den Anderen darauf anzusprechen. Ja, Konfliktgespräche sind selten angenehm. Erst wenn das nichts bringt, dann hole dir Hilfe von Anderen. Nur im äußersten Fall, also wenn auch eine Vermittlung nichts hilft, bringe es in die Öffentlichkeit, also vor die Gemeinde. So wäre es richtig!

Das wissen wir im Grunde alles, und doch machen wir es oft genau umgekehrt: Anstatt zuerst mit dem zu reden, der die Ursache des Anstoßes war, bringen wir es lieber gleich vor die Gemeinde. Wir reden zuerst mit Dritten über den Anderen, natürlich nur im Vertrauen. Warum? Wir suchen nicht eine Klärung des Konflikts, sondern eine Bestätigung, dass wir im Recht sind und der Andere im Unrecht. Ja, er hat gewiss große geistliche Probleme, eine unbewältigte Vergangenheit und braucht dringend Seelsorge!

Aber was wird dadurch geklärt? Nichts! Was ist die Folge davon? Klatsch, Tratsch und im schlimmsten Fall die Ausweitung des Konflikts auf die Gemeinde. Am Ende haben alle verloren!

Dieses Verhalten ist zerstörerisch: Es vervielfältigt den Anstoß, anstatt ihn zu beseitigen. Ja, auch das ist Sünde! Warum redest du nicht zuerst mit dem, den es betrifft? Falls du es nicht kannst, warum redest du nicht wenigstens mit einem Ältesten und bittest ihn um Unterstützung bei der Klärung der Sache? Ach, es ist doch nicht der Rede wert, deswegen einen solchen Aufruhr zu erzeugen. Aber was erzeugt hier eigentlich den Aufruhr?

Nehmen wir doch lieber die Gewinnerstraße, die der Herr Jesus uns zeigt!

– AB

Liebe und Gerechtigkeit

Wenn Gott ein Gott der Liebe ist, warum vergibt er dann nicht einfach Jedem pauschal?

Liebe ist nur ein Teil von Gottes Charakter. Er ist ebenso unendlich und vollkommen gerecht. Wie kann Gott Jemandem vergeben, der keine Schuld zugibt? Wie kann er denen vergeben, die darauf bestehen, dass es nichts bei ihnen nichts zu vergeben gibt? Und wäre es nicht äußerste Dummheit, dies zu tun? Wenn Gott in seiner Gnade und Barmherzigkeit einfach über menschliche Rebellion hinweg ginge, würde dies das Böse nicht billigen und sogar dazu ermutigen? Würde eine solche Haltung nicht Gottes Herrschart über sein Universum untergraben?

Gottes Gesetze sind unverzichbar, um das phyische Universum zu regieren. Die moralischen Wesen, die die Macht haben, zerstörerisch zu handeln, müssen auch durch Gesetze beherrscht werden, ansonsten würde das Chaos regieren. Wenn Gott in Bezug auf seine moralischen Gesetze nachgeben würde, wer könnte irgend ein Vertrauen in etwas anderes haben können, das Gott gesagt hat oder sagen würde?

Christus bat seine Jünger zu beten:

Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden (Matthäus 6,10).

Diese Tatsache zeigt, dass nicht alles auf Erden so ist, wie Gott es wünscht. Die Menschen stehen in Rebellion gegen ihn. Vergebung kann nur in Einklang mit Gottes Gerechtigkeit geschehen.

– Dave Hunt (April 2001 Berean Call).